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Dietrich von Choltitz
9. November 1894 - 5. November 1966
Verzeichnis

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Wiese-Gräflich (heute Laka Prudnicka)

Dietrich von Choltitz Biografie

General Dietrich von Choltitz

Biografie

Dietrich von Choltitz

Dietrich von Choltitz

Dietrich von Choltitz

Dietrich von Choltitz

Dietrich von Choltitz

Dietrich von Choltitz

 
Geburt und Familie
Dietrich von Choltitz wird am 9. November 1894 in Wiese-Gräflich bei Neustadt (Region Oppeln/Oberschlesien) als Sohn des Gutsbesitzers und späteren Oberst Hans von Choltitz und dessen Frau, Gertrud von Choltitz (geb. von Rosenberg), geboren.

Schloss der Familie in Wiese-Gräflich (heute Laka Prudnicka) 4 Kilometer westlich von Neustadt/Region Oppeln (2121 Einwohner im Jahre 1939).

Die kinderreiche Familie war sehr sportlich - vor allem gut zu Pferde.

Das dazugehörige Gut mit mehr als 1000 Hektar Land übergab Hans von Choltitz bereits vor dem 1. Weltkrieg seinem Bruder Hermann. Er selbst widmete sich seiner Stellung als Oberst und Kommandeur des Ulanen Regiments 10 in der kaiserlichen Armee, das während des gesamten 1. Weltkrieges in Flandern/Belgien (hauptsächlich an der Somme) eingesetzt war.

Biografie von Dietrich von Choltitz - Sonderdruck aus dem Deutschen Adelsblatt -
Heft 1 vom 15. Januar 1967

NORMANDY - Portrait - englisch

Fotozeile von Dietrich von Choltitz (beim Militär - in Zivil - vor und nach den Kriegen)

Einer der Vorfahren von Dietrich von Choltitz war der berühmte katholische Fürstbischof von Breslau/Schlesien, Leopold Graf Sedlnitzky-Odrowaz von Choltitz (1787 - 1871), der es wagte, zum evangelischen Glauben überzutreten. Dies war damals geradezu revolutionär.

http://www.perce.de/gg/m/merckel.phtml

1907 - Eintritt ins Kadettenkorps in Dresden
zu dem auch ein Dienst als Page am königlich-sächsischen Hof in Dresden zählte.


6. März 1914 - Eintritt in das Königlich Sächsische 8. Infanterie-Regiment Prinz Johann Georg Nr. 107 in Leipzig


4. August 1914 - Erster Kriegseinsatz als 19jähriger Soldat
Nach dem Abitur nimmt Dietrich von Choltitz als Fähnrich von Anfang an am 1. Weltkrieg teil. Der Einsatz erfolgte - gemeinsam mit seinem Vater Hans (Oberst) und seinen Brüdern Hans und Job -
in Flandern/Belgien.

Auszeichnung für vorbildliche Tapferkeit
1914 - Verleihung des EK II
1914 - Verleihung des EK I
28. September 1914 - Beförderung zum Leutnant im Infanterie-Regiment 107
26. Dezember 1917 - Auszeichnung für vorbildliche Tapferkeit mit dem Königlich Sächsischen Militär-St. Heinrichs-Orden (sächsischer "Pour le Mérite"), der an junge Offiziere nur äußerst selten verliehen worden ist. Später war Dietrich von Choltitz einer der letzten Ritter des Ordens.

Nach dem 1. Weltkrieg
Übernahme in die nur kleine Truppe der Reichswehr der Weimarer Republik.

Reichswehr (allgemeine Information)

Als bekannter Turnierreiter nationale und internationale Erfolge.


1919 - 1923 - Einsätze gegen kommunistische Gruppierungen in den Bürgerkriegen
Mehrere Erwähnungen in deutschen Medien. Dietrich von Choltitz war schon als Leutnant ein charismatischer, geradezu legendärer Offizier im Bewusstsein der Reichswehr sowie der Öffentlichkeit.

01.11.1924 - Beförderung zum Oberleutnant

01.04.1929 - Ernennung zum Rittmeister und Chef einer Schwadron - am Standort Grimma in Sachsen.
Foto von Rittmeister Dietrich von Choltitz als Turnierreiter mit seiner Stute "Lichtnelke", mit der er zahlreiche nationale und internationale Springreiten gewinnen konnte.

20. August 1929 - Hochzeit mit Huberta von Garnier -
Tochter von Otto von Garnier, General der Infanterie und Inspekteur der Kavallerie im 1. Weltkrieg (Träger des Ordens "Pour le Mérite"), und seiner Frau, Antonie von Choltitz.



1. August 1935 - Ernennung zum Major
Kommandeur des 3. Battallions des Infanterie-Regiments 16 (später ausgebildet für Luftlandeeinsätze)

Erster Batallionskommandeur einer Luftlandeeinheit in der Militärgeschichte weltweit.

Das Luftlande-Infanterieregiment 16 erstellte als erste Einheit dieser Waffengattung die richtungweisenden Ausbildungs- und Einsatzparameter für weitere Luftlandeeinheiten der Wehrmacht.

Es galt als eines der bestausgebildeten Regimenter der Wehrmacht. Außerdem: die Bewaffnung und Ausrüstung des Regiments mit Lufttransportflugzeugen (Ju 52) hatten höchsten Standard.

Infanterie-Regiment 16


1. April 1938 - Beförderung zum Oberstleutnant

1. September 1939 - Teilnahme am 2. Weltkrieg
Einmarsch in Polen - erste Landung hinter den eigenen Linien an der Bzura, Besetzung von Jägerndorf bei Troppau, Kämpfe um Lodz.

10. Mai 1940 - Überfall auf Rotterdam - mitten im Frieden
Luftlandung in Waalhaven. Besetzung der Brücken (für nachfolgende Panzereinheiten) in Rotterdam - als Kommandeur des III. Batallions des Luftlande-Infanterieregiments 16.


15. Mai 1940 - Verhandlungen als deutscher Parlamentär

Nach äußerst verlustreichen Kämpfen auf beiden Seiten verhandelte Oberstleutnant Dietrich von Choltitz als deutscher Parlamentär mit Oberst Philipe W. Scharroo, dem holländischen Kommandanten, die Kapitulation der holländischen Streitkräfte in Rotterdam. Oberst Scharroo verzögerte die Verhandlungen. Das Verhängnis nahm seinen Lauf.

Trotz intensivster Bemühungen konnten Oberstleutnant von Choltitz und seine Soldaten des III. Batallions des Luftlande-Infanterieregiments 16 die Bombardierung nicht verhindern.

…Am Boden schossen Choltitz und seine Männer inzwischen mit verzweifelter Hast ganze Serien roter Leuchtkugeln ab. Aber obwohl die Leuchtsignale hoch in die Luft stiegen, waren sie nicht hell genug, um im Dunst und Qualm über der belagerten Stadt sichtbar zu sein…

 

 

Bombardierung von Rotterdam
Hermann Göring, Reichsmarschall des Großdeutschen Reichs, befahl die sinnlose Bombardierung von Rotterdam. Die Innenstadt wurde zerstört, 900 Rotterdamer Bürger kamen ums Leben - und das mitten im Frieden.

Die Bombardierung von Rotterdam


Infanterieregiments 16

10. September 1940 - Dietrich von Choltitz wird Kommandeur des gesamten Luftlande-Infanterieregiments 16 , dem ersten seiner Art weltweit


1. April 1941 - Ernennung zum Oberst, Teilnahme am Russlandfeldzug (Unternehmen Barbarossa)

Stalins verhinderter Erstschlag - Plante Stalin einen Angriffskrieg gegen Deutschland?
http://www.mitteleuropa.de/stalin-barbar01.htm




Einsatz des Luftlande-Infanterieregiments 16 als Infanterie-Regiment (ohne Luftlandeeinsätze). Sicherung der rumänischen Ölfelder im Raum Ploesti.

Vormarsch in Bessarabien.
30.08.1941 - Überwindung des 3000 m breiten Dnjepr.
28.10.1941 - Eroberung der Landenge zur Krim.
17.12.1941 - Erster Angriff auf die Land- und See-Festung Sewastopol, permanente Belagerung.

Seit dem äußerst verlustreichen und eiskalten Winter 1941/42 in Russland litt Dietrich von Choltitz an Herzbeschwerden, Atemnöten sowie an einem Lungenemphysem.

07.06.1942 - Zweiter Angriff auf die Festung Sewastopol
29.06.1942 - Überraschungsangriff des Regiments mit Sturmbooten über die Sewernaja-Bucht nach Sewastopol
30.06.1942 - Eroberung von Sewastopol - stärkste Land- und Seefestung der Welt.

Seit dieser Zeit gilt Dietrich von Choltitz, dem man außergewöhnliche Energie nachsagte, als "Held von Sewastopol" sowie erfolgreicher und berühmter Absolvent der Dresdner Militärakademie.

Die Kämpfe auf der Krim und in Sewastopol - an der sieben deutsche und zwei rumänische Divisionen beteiligt waren - standen unter der Führung von Generaloberst Erich von Levinsky, genannt von Manstein (1897 - 1973), Oberbefehlshaber der 11. Armee, dann Generalfeldmarschall und Oberbefehlshaber (OB) der Heeresgruppe Don und später Süd.

Die Alliierten beurteilten Generalfeldmarschall Erich von Manstein als den begabtesten, fähigsten und somit gefährlichsten Strategen der Deutschen Wehrmacht. Er entwickelte zu Beginn des
2. Weltkrieges die "Sichelhieb-Strategie" zur raschen Eroberung von Holland, Belgien und Frankreich.

Biografie von Generalfeldmarschall Erich von Manstein


Sewastopol -
Eroberung der stärksten Land- und Seefestung der Welt

Die Krim und Sewastopol wurden von drei russischen Armeen verteidigt. Sie dienten den Sowjets (unter dem Kommando der Generale Iwan J. Petrow, Nicolai G. Kusnezow, Ljwow, Kogalnow, Koslow und Tschernjak) vor allem als "Flugzeugträger" - zur Bekämpfung der von der Wehrmacht genutzten rumänischen Ölfelder bei Ploesti und den deutschen Truppen im Süden Russlands. Außerdem konnten über das Schwarze Meer - und besonders im Winter über die zugefrorenen Inselgruppen des Asowschen Meeres - jederzeit russische Truppenverstärkungen in den "Rücken" der deutschen Front nachgeführt werden. Hitler forderte deshalb mit Nachdruck die Eroberung der gesamten Krim.

Letztlich entschieden war die monatelange Belagerung und von beiden Seiten bei höchsten Verlusten an Menschenleben fanatisch geführte Schlacht um die stärkste Land- und Seefestung der Welt, Sewastopol, nachdem die 24. und 22. Infanteriedivision - mit dem Infanterieregiment 16 unter dem Kommando von Oberst Dietrich von Choltitz an der Spitze - für die Verteidiger überraschend am 29. Juni 1942 mit Sturmbooten das befestigte Südufer der Sewernaja-Bucht erreichten und dann die vollständig zerstörte Stadt Sewastopol nach verbissenem Kampf am 30. Juni 1942 einnahmen.

In der letzten fünftägigen Artillerievorbereitung vor dem Hauptangriff am 7. Juni 1942 wurden aus 1300 Rohren rund 60.000 Granaten teils stärkster Kaliber (u. a. 60 cm Mörser Karl, 80 cm Dora/Langrohrgeschütz) abgefeuert. Vom 7. Juni bis 30. Juni 1942 verließen allein mehr als 47.000 Tonnen Geschützmunition die Rohre der deutschen Artillerie.

Zudem flog das VIII. Fliegerkorps unter dem Kommando von Generaloberst (später Generalfeldmarschall und Oberbefehlshaber der Luftflotte) Dr. Ing. Wolfram Freiherr von Richthofen 23.751 Einsätze.

Es war insgesamt der größte Feuerüberfall auf deutscher Seite im 2. Weltkrieg.

Biografie Generalfeldmarschall Dr. Ing. Wolfram Freiherr von Richthofen

Kampf um Sewastopol - stärkste Land- und Seefestung der Welt

22. Luftlande-Infanterie-Division (englisch)

la batalla por Mosku, parte 4, invierno 1941-1942 (spanisch)
El delito del general conde Sponeck es haber desobedecido a la Orden Fundamental, a la instrucción del 20 de diciembre que mandaba a toda tropa atacada resistir en su sitio, sin considerar el ... ... a Sebastopol en el momento en que el coronel von Choltitz tocaba la bahía de Svernaia. ... pequeña ciudad de Sujinishi, cruce de los ferrocarriles Smolensko- Kursk y BrianskMoscú. ...

Humanitäre Behandlung russischer Gefangener
Heinz Zwiebler ehemals Oberleutnant im IR 16 und Stabsoffizier in einem Artikel in "Oldenburgische Infanterie"- Mai - Aug. 1998 - Erscheinungsort Oldenburg - Nr. 46:

"Ebenso konsequent, wie Oberst von Choltitz bei der Eroberung von Sewastopol die Ausführung des Kommissar Befehls (zur Liquidierung der Sowjet-Kommissare nach Gefangenschaft) in seinem Regiment untersagte, befahl er eine humane Behandlung der verwundeten und gefangenen russischen Soldaten". (S. auch Geschichte der 22. Infanterie-Division von Friedrich-August von Metzsch, Seite 18).

"Seine Fürsorge und vielfältigen Bemühungen um das Wohlergehen des einfachen Soldaten an der Front" - so Heinz Zwiebler - "sind als besondere Charaktereigenschaften unseres Regiments-Kommandeurs hervorzuheben. Er scheute auch nicht, bei Überforderung der Truppe seine warnende Stimme gegenüber höheren Kommando-Stellen (Korps, Armee) zu erheben".
(S. auch Geschichte der 22. Infanterie-Division von Friedrich-August von Metzsch, Seite 32).

Zitat von Heinz Zwiebler: "Der Trinkspruch im Offizierskorps des Infanterieregiments 16 unter der Führung von Oberst von Choltitz galt nicht zuerst dem Führer, sondern den Frauen und Müttern in der Heimat, die täglich um ihre Männer, Väter und Söhne an der Front bangten."

 

Dietrich von Choltitz Rede Sewastopol

Dietrich von Choltitz Regiment

4. Juli 1942 - Rundfunkansprache von Oberst Dietrich von Choltitz
Originaltext der ungeschminkten Ansprache von Oberst Dietrich von Choltitz im gesamtdeutschen Rundfunk über die Eroberung der See- und Landfestung Sewastopol.

Diese Rede wurde allgemein von der deutschen Bevölkerung - insbesondere von den Soldaten der Krim-Divisionen der 11. Armee sowie von Generalfeldmarschall Erich von Manstein persönlich - sehr positiv, von Goebbels jedoch kritisch aufgenommen.

Oberst Dietrich von Choltitz hatte den Feind als äußerst willensstarken und hart kämpfenden Gegner bezeichnet, nicht als "Untermenschen", wie damals üblich.


29.7.1942 - Verabschiedung vom Regiment


Hierzu der Text seiner Abschiedsrede.


Die weiteren Einsätze des Luftlande-Infanterie-Regiments 16


Schnell wechselnde Einsätze in militärisch äußerst kritischen Lagen
(Russland, Italien, Bretagne, Normandie, Paris)

  • Verlegung des Regiments in den Raum Saloniki (Griechenland)
  • Neugliederung und Aufstellung auf erneuten, vollmotorisierten Luftlandeeinsatz - mit Zielsetzung Afrika
  • Lufttransport nach Kreta, dort als Besatzungstruppe bis September 1944
  • Entwaffnung einer abtrünnigen italienischen Division
  • Räumung der Insel im Lufttransport in den Raum Athen
  • Verlustreiche Rückzugskämpfe auf dem Balkan, gegen bulgarische Armee, Tito-Partisanen und jugoslawische Armee
  • Kapitulation am 8. Mai 1945 - jugoslawische Gefangenschaft bis 1949/52

 

 

27. August - 12. Oktober 1942 -
Kommandeur der 260. Infanteriedivision (i.V.)

Einsatz nordwestlich von Stalingrad.

http//www.lexikon-der-Wehrmacht.de/Gliederungen/Infanteriedivisionen/260ID-R.htm

Internet-Hinweis
"Der Geist von Saporoshje" - ein überliefertes Gespräch von Generalfeldmarschall Erich von Manstein mit Generalmajor Dietrich von Choltitz aus "Der Spiegel".

(Abdruck ist leider wg. Spiegel-Copyright nicht möglich, kann per Internet angefordert werden)

Daraus geht hervor, dass Erich von Manstein wie auch Dietrich von Choltitz "Ihren Führer" Adolf Hitler von Anbeginn hassten und Überlegungen anstellen, den militärischen Einfluss von Hitler zumindest an der Ostfront zu schmälern. Beide schlugen einen koordinierenden Oberbefehlshaber Ost vor, den Hitler ablehnte.

Buchhinweis
"Ich möchte meinen Brötchengeber in die blauen Augen sehen"
Erwähnung der Aussagen von Generalmajor Dietrich von Choltitz beim Besuch Adolf Hitlers bei Generalfeldmarschall von Manstein, Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Don, in seinem Hauptquartier in Saporoshje (am Dnjepr).

Zeitzeuge Alexander Stahlberg berichtet in seinem Buch "Die verdammte Pflicht" darüber.

(Saporoshje ist eine ukrainische Großstadt mit heute 850 000 Einwohnern und liegt 650 km südlich von Kiew am Dnjepr.)

 

Hugo Hartung

Hierzu ein Artikel von Hugo Hartung:
"Erinnerungen an einen General"
Seit spätestens 1942 wusste General Dietrich von Choltitz, dass der Krieg verloren und Hitler ein Verbrecher war. Er wollte jedoch - wie auch sein Vorgesetzter Generalfeldmarschall (OB) Erich von Manstein - mit militärischem Handeln der politischen Führung Zeit für sinnvolle politische Aktivitäten einräumen und die Russen von Deutschland fernhalten.


12. Oktober - 1. November 1942 - Ausbildung auch zum Panzergeneral
Lehrgänge an der Panzerschule in Wünsdorf bei Berlin und in Paris (Lehrgänge zur Führung von Großverbänden vom 15. November - 7. Dezember 1942). Seit dieser Zeit kannte Dietrich von Choltitz die Lichterstadt an der Seine bestens - dies gab vielleicht auch Ausschlag für seine spätere Ernennung zum Kommandanten der Festung Paris im August 1944.

General von Choltitz empfand sich selbst aber stets als Infanterie-Offizier. Sein Zitat: "Die Infanterie ist letztlich die entscheidende Waffengattung."

7. Dezember - 5. März 1942
Stellvertretender Kommandeur und später
Kommandeur des XVII Armeekorps mit 5 Divisionen
Einsätze bei Wjasma, am Donez, am Mius, ostwärts Stalino, Charkow.

http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Korps/XVIIKorps-R.htm

1. März 1943 - Beförderung zum Generalleutnant


5 . März - 1. Oktober 1943 - Kommandeur der 11. Panzerdivision
Einsätze bei Charkow und Kursk

Schlacht bei Charkow - die letzte siegreiche Großoperation der deutschen Wehrmacht
11. Panzerdivision - deutsch
11. Panzerdivision - französisch

1. Oktober - 15.November 1943
Stellvertretender und später
Kommandierender General (KG) des XXXXVIII Panzerkorps

XXXXVIII Panzerkorps - englisch

 

Erich von Manstein im Gespräch mit Dietrich von Choltitz
Generalfeldmarschall
Erich von Manstein
im Gespräch mit
Generalleutnant
Dietrich von Choltitz

Unternehmen "Zitadelle" - Einsatz bei Kursk -
die größte Panzer- und Materialschlacht der Weltgeschichte

Die Panzerschlacht bei Kursk, bei der Hitler entgegen der Auffassung von Generalfeldmarschall Erich von Manstein und weiterer hoher Offiziere eine militärische Entscheidung provozierte, endete in einem Fiasko. Große Teile der deutschen Panzereinheiten wurden von den russischen Truppen in gigantischen Auffangstellungen längst erwartet und vernichtet.

Die Verluste an Menschenleben und Material überstiegen selbst jene in der Schlacht um Stalingrad!

Bei Kursk begann nach langem Zögern am 5. Juli 1943 die Operation "Zitadelle". Mit der groß angelegten Offensive wollte die deutsche Wehrmacht wieder die Initiative übernehmen und die sowjetischen Kräfte im etwa 300 km breiten - Richtung Westen gewölbten - Frontbogen von Kursk/Mittelrussland einschließen. Insofern sollte die Front Richtung Osten begradigt werden.

Das deutsche Ost Heer hatte für die Operation alle Reserven mobilisiert. Die beiden Heeresgruppen Model und von Manstein - mit insgesamt 900 000 Soldaten sollten die Zangenbewegungen durchführen und waren extra für das Unternehmen mit neuen Panzern des Typs "Panther" und "Tiger" ausgerüstet worden.

Durch Verzögerungen des deutschen Panzeraufmarschs hatte die Rote Armee genügend Zeit, sich auf die deutsche Offensive vorzubereiten. Die Verteidiger des Frontbogens von Kursk, Marschall Rokossowskij und Armeegeneral Watutin, zogen über 1,3 Millionen Soldaten zur Verteidigung zusammen.

In den Morgenstunden des 5. Juli 1943 begann die größte Panzer- und Materialschlacht der Weltgeschichte. Auf beiden Seiten standen sich insgesamt 2,2 Millionen Soldaten, etwa 6.000 Panzer und über 4.500 Flugzeuge gegenüber.

Schon kurz nach Beginn der deutschen Offensive zeichnete sich das Scheitern der Operation ab,
da die deutschen Panzer schon nach wenigen Kilometern in den tief gestaffelten Stellungen der Verteidiger unter enormen Verlusten gestoppt wurden.

Insgesamt konnte die Wehrmacht im Norden nur 10, im Süden 18 Kilometer vordringen. Am 12. Juli 1943 wurde das Scheitern der Offensive offensichtlich, zumal die Luftwaffe dringend zusätzlich benötigte Flugzeuge nach Italien verlegen musste, wo die Alliierten auf Sizilien gelandet waren.

Am 13. Juli 1943 beendete Hitler die Operation "Zitadelle" endgültig, als die Sowjets eine Gegenoffensive starteten und Einbrüche bei der Heeresgruppe Mitte abgeriegelt werden mussten.

Die groß angelegte Gegenoffensive der Roten Armee gewann schnell an Raum. Zum ersten Mal wurde das deutsche Heer auch in einem Sommerfeldzug in der Sowjetunion besiegt. Die schweren Verluste der Wehrmacht in der Schlacht konnten im Verlaufe des Krieges nicht mehr aufgefüllt werden.

Die deutschen Truppen hatten ihre Offensivkraft im Osten endgültig verloren. Die größte Panzer- und Materialschlacht der Weltgeschichte war der Anfang vom Ende der deutschen Wehrmacht.

Schlacht bei Kursk (5. - 13. Juli 1943)

Die gesamte russische Verteidigungsstrategie standen unter dem Kommando von
Semjon Konstantinowitsch Timoschenko (1895 - 1970), Marschall und Verteidigungskommissars der Sowjetunion, Mitglied des ZK der KPDSU,

sowie von Georgij Konstantinowitsch Schukow (1896 - 1974), Marschall der Sowjetunion, erster stellvertretender Volkskommissar für die Verteidigung der UdSSR und Stalins Stellvertreter als oberster Befehlshaber. Später als Oberkommandierender der 1. Weißrussischen Front auch Eroberer von Berlin. Dann Oberkommandierender der sowjetischen Truppen in der DDR. Später Chef des Generalstabes der Roten Armee und Verteidigungsminister der UDSSR.


 

1 . März - 16. April 1944 -
Kommandierender General des LXXXVI Panzerkorps
Einsatz bei Anzio/Nettuno, Monte Cassino, südlich von Rom.

Am 21. Januar 1944 landeten die Alliierten in Italien mit 50 000 Soldaten hinter der sogenannten "Gustav-Linie" der Wehrmacht südlich von Rom bei Anzio/Nettuno. Das Unternehmen "Anzio-Beach" - einer der bedeutendsten amphibischen Operationen im 2. Weltkrieg - stand unter dem Kommando von Major General John P. Lucas.

Die wochenlangen Schlachten um den alliierten Brückenkopf sowie im Verbund um das nahegelegene Kloster auf dem Monte Cassino gelten mit zu den erbittertsten und verlustreichsten im 2. Weltkrieg. Oberbefehlshaber von acht Divisionen auf deutscher Seite war Generalfeldmarschall Albert Kesselring.

Alliierter Vormarsch in Italien



15. Juni - 3. Juli 1944 -
Kommandierender General des XXV Armeekorps
Einsatz an der Südwestküste der Bretagne nach der Invasion der Alliierten am 6. Juni 1944 (D-Day) .

 

Schlachtplan Normandie
4. Juli - Ende Juli 1944 -
Kommandierender General des LXXXIV Armeekorps

Einsatz von sieben Divisionen mit rund 100 000 Mann an der Invasionsfront in der Normandie auf der Halbinsel Cotentin (Carentan, St. Mère Eglise, St. Lo) - bei noch weit höheren Verlusten an Menschenleben als in Russland.

Die beteiligten Divisionen:
   17. SS-Panzer Grenadier Division (Götz von Berlichingen) - Generalleutnant Werner Ostendorf
   77. Division - Generalleutnant Rudolf Stegmann
   91. Luftlandedivision - Generalmajor Wilhelm Falley
243. Division - Generalleutnant Heinz Hellmich
265. Division - Generalleutnant Walter Düvert
352. Division - Generalleutnant Dietrich Kraiss
709. Division - Generalleutnant Karl. W. von Schieben +
Sturmbattallion AOK 7 - Major Hugo Messerschmidt

Die materielle Überlegenheit der Alliierten, kommandiert von den legendären amerikanischen Generälen Dwight D. Eisenhower, George S. Patton, Omar Nelson Bradley und dem Feldmarschall Bernhard Law Montgomery (Oberbefehlshaber der britischen Invasionstruppen), war erdrückend. Die Alliierten verfügten mit über 12.000 Kampfflugzeugen die absolute Luftüberlegenheit. Selbst kleinste deutsche Einheiten von wenigen Mann wurden von alliierten Bombern und Jagdflugzeugen systematisch bombardiert und bekämpft.

Unmittelbare Gegner von General Dietrich von Choltitz waren General Omar Nelson Bradley, Oberbefehlshaber der amerikanischen Bodentruppen bei der Invasion, später Verteidigungsminister der USA, sowie General George S. Patton.

Nach dem 20. Juli 1944 hatten die deutschen Militärs der Westfront (die Generalfeldmarschälle Gerd von Rundstedt, Günter von Kluge, Erwin Rommel, Walter Model) kaum mehr Einfluß. Adolf Hitler "kommandierte" destruktiv selbst Einheiten in Kompaniestärke. Die Durchhalteparolen waren kontraproduktiv.

Invasion in der Normandie - Operation "Overlord"
http//www.dhm.de/lemo/html/wk2/kriegsverlauf/normandie/index.html
http://www.army.mil/cmh-pg/BOOKS/WWII/utah/utahd.htm
http://www.normandie44lamemoire.com/fiches%20villes/ledezert.html

Biografien der Alliierten Militärs Eisenhower, Bradley, Montgomery, Patton

Chateau des Canisy - Residenz von Generalfeldmarschall Erwin Rommel und Generalleutnant Dietrich von Choltitz, Kommandierender General des LXXXVI Armeekorps, in der Region Cotentin
http://www.ila-chateau.com/canisy/

Buchhinweise von Raymond Cartier "Der 2. Weltkrieg" über die Rolle von General Dietrich von Choltitz in der Bretagne und in der Normandie.

1. August 1944
Beförderung zum General der Infanterie - im 50. Lebensjahr

7. August 1944, 12.30 Uhr
Gespräch von General Dietrich von Choltitz mit Adolf Hitler im Führerhauptquartier/Wolfsschanze, Rastenburg/Ostpreußen
Zuvor Lagebesprechung mit General der Infanterie Wilhelm Burgdorf (Chef des Heerespersonalamtes), Generaloberst Heinz Guderian (Chef des Generalstabs) und Großadmiral Karl Dönitz (Befehlshaber der Unterseeboote BdU, Oberbefehlshaber der Kriegsmarine).

Ernennungszrkunde zum Kommandierenden General

Ernennung zum
Kommandierenden General der Infanterie
und Wehrmachtsbefehlshaber von Groß-Paris

Somit hatte der Berufsoffizier Dietrich von Choltitz seinen höchsten militärischen Dienstgrad -
in außergewöhnlicher Funktion - erreicht.

Als Kommandant einer angegriffenen Festung verfügte General Dietrich von Choltitz über die umfassendsten (auch gerichtsherrlichen) Vollmachten, die er allerdings noch nicht einmal in Ansätzen nutzte.

Handsignierter Befehl von Adolf Hitler an General Dietrich von Choltitz 1944 -
Ernennung zum Kommandierenden General der Infanterie und Wehrmachtsbefehlshaber von Groß-Paris


Alliierter Vormarsch in Frankreich

http://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/20004901/index.html

Der Gesprächshintergrund in aller Kürze :
Anfang August 1944 konnten die deutschen Armeen an allen Fronten kaum mehr Widerstand leisten. Durch Bombardierung der Alliierten sank eine deutsche Großstadt nach der anderen in Schutt und Asche.

Drei Wochen nach dem 20. Juli 1944 hatte Hitler seinen höchsten Wahnsinnsgrad erreicht (s. Tatsachenbericht von Dietrich von Choltitz, "brennt paris? - adolf hitler", Seite 6 - 10), wo Hitler hasserfüllt mit Schaum vor den Lippen vom Baumeln der Generale sprach.

Auszug aus dem Tatsachenbericht "brennt paris? …adolf Hitler" von Dietrich von Choltitz

General Dietrich von Choltitz zu seinem Chauffeur, als er die "Wolfsschanze" verließ: "Ich kenne die Befehlskette aus Russland - beten Sie, was mich in Paris erwartet, ist furchtbar!".

Der Auftrag:
Insgesamt sieben Befehle des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) u. a. zur Verteidigung der Frontstadt Paris im Häuserkampf bis zum letzten Mann. Rücksichtslose Bekämpfung von Terror, Sabotage und Aufruhr in der Stadt. Sprengung der 45 Seine-Brücken (15. August 1944) der Versorgungsbetriebe und Industriezentren in Paris. Bombardierung des Nord-Ostens von Paris (General Deßloch-Affaire)

 

Telegramm vom Oberkommando der Wehrmacht

Original-Telegramm vom Oberkommando der Wehrmacht (OKW) an den Kommandierenden General der Infanterie und Wehrmachtsbefehlshaber von Groß-Paris, Dietrich von Choltitz

Sippenhaft - Sippentod
Auf der Bahnfahrt in der Nacht vom 8. auf 9. August 1944 von Berlin nach Paris wurde General Dietrich von Choltitz beim Abendessen von einem SS-Reichsleiter über die per Gesetz neu eingeführte Sippenhaft informiert. Unschuldige Kinder und Frauen sollten der Vernichtung preisgegeben werden, um bei Kommandeuren an der Front die strikte Durchführung von Befehlen Nachdruck zu verleihen.

Auch für General Dietrich von Choltitz herrschte ab diesem Zeitpunkt permanente Lebensgefahr (Sippenhaft/ Sippentod) selbst für seine Familie, für seine Frau Huberta und die Kinder.

Nach dem Attentat (am 20. Juli 1944) wurden auf Befehl von Adolf Hitler vom 1.8.1944 tausende Personen, darunter die Frauen und Kinder der an der Verschwörung beteiligten antifaschistischen Offiziere verhaftet und in Gefängnisse bzw. Konzentrationslager geworfen.

Der als "Sippenhaft" bezeichnete Massenterror wird später auch auf andere Widerstandgruppen angewendet, insbesondere auch auf Familienmitglieder von Mitgliedern des NKFD (lt. Befehl des OKW vom 5.02.1945 wird die Sippenhaft auf alle deutschen politischen Gefangenen angewendet. Der Befehl vom 8.03.1945 dehnt die Sippenhaft auf Deserteure aus). Insgesamt werden 4980 "Verschwörer" hingerichtet.

Wolfsschanze


Nach dem Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944
im Führerhauptquartier/Wolfsschanze, Rastenburg/Ostpreußen

Stauffenberg, Olbricht und andere Widerständler wurden verhaftet und noch am selben Abend standrechtlich erschossen; Tresckow u. a. begingen Selbstmord. In den folgenden Tagen und Wochen wurden etwa 1000 Personen verhaftet und vor dem Volksgerichtshof von Roland Freisler in Schauprozessen abgeurteilt. Etwa 200 Verurteilte wurden hingerichtet, einige von ihnen wurden an Fleischerhaken erhängt.

Zu den Verurteilten zählten der Vorgänger von General Dietrich v. Choltitz, der Militärbefehlshaber Frankreich, Carl Heinrich von Stülpnagel, General der Infanterie. Er wurde durch den Strang hingerichtet - in Berlin Plötzensee.

Darüber hinaus ordnete Hitler die "Sippenhaft" und Enteignung für alle Verwandten der verurteilten Widerstandskämpfer an.

 

 

9. bis 25. August 1944
Die dramatischen Tage im Wehrmachts-Hauptquartier
im Hotel Meurice - an der Rue de Rivoli in Paris

General Dietrich von Choltitz traf am 9. August 1944 in Paris ein. Der Ruf als Experte der verbrannten Erde in Russland eilte ihm voraus, dass die Stäbe im "Hotel Meurice", dem deutschen Hauptquartier in Paris, seine Berufung als böses Omen auffassten. Der Neue würde Paris als Frontstadt sicher so verteidigen, wie er die stärkste Land- und Seefestung der Welt, Sewastopol, erobert hatte.

In den darauffolgenden 16 Tagen widersetzte sich General Dietrich von Choltitz jedoch mehreren Wut- und Rachebefehlen Adolf Hitlers. Er verhinderte somit ein zweites Stalingrad und wurde als "Retter von Paris" zu einer Person der Weltgeschichte.

 

General Dietrich von Choltitz
verübt aus der Sicht der Hitler-Schergen vielfach "Hochverrat"

Verpflegung der Bevölkerung mit rund 10 Millionen Tagesrationen aus Lagerbeständen der Wehrmacht
Ziel: Vermeidung von Hunger und Aufständen in der Stadt

Freilassung von 4213 politischen Gefangenen
Ziel: Bewahrung der Ruhe in Paris - Kooperation mit dem "Feind"

Transport von rund 40 000 deutschen Wehrmachtshelferinnen und Polizisten in die Heimat
Ziel: Verhinderung der Gefangenschaft, die zwangsläufig drohte

Kontaktaufnahme mit der französischen Widerstandsbewegung
Ziel: Vermeidung von Kämpfen, Opfern und Zerstörungen

Kontaktaufnahme zu den Alliierten
mit Hilfe von Raoul Nordling (1882- 1962), schwedischer Generalkonsul in Paris (von 1926 bis 1959, seit 1818 in Paris lebend), und dessen Bruder Rolf, der die Kapitulationsbedingungen mit dem amerikanischen General Omar Nelson Bradley aushandelte.

Ziel: rasches Eingreifen der Alliierten in Paris, weil ansonsten die Durchführung der immer insistierender werdenden Hitler-Befehle nicht mehr verhindert werden konnte - zumal mehrere Divisionen (auch SS) bereits im Anmarsch waren und Paris in wenigen Tagen erreichen konnten.
Die Schlacht um Paris hätte dann nicht mehr verhindert werden können.

 

Truemmerfeldbefehl

 

Führerbefehl Blitzbefehl am 23. August 1944, 11 Uhr
(OKW/WFSt/Op (H), Nr. 772989/44:

"Paris darf nicht oder nur als Trümmerfeld
in die Hand des Feindes fallen."

Vollständiger Text des Trümmerfeld-Befehls

Der Trümmerfeldbefehl zur Vernichtung von Paris war und ist bislang ohne Beispiel in der Weltgeschichte.

"Diesen Irrsinnsbefehl kann ich nicht ausführen."
Bericht mit dem Titel "Der Retter von Paris hatte manchen Helfer" vom 12. November 1988.
Leutnant Dankwart Graf von Arnim, Ordonnanzoffizier und Mitarbeiter von General Dietrich von Choltitz in Paris, zitiert den General, der zu ihm sagte: "Diesen Irrsinnsbefehl kann ich nicht ausführen…!"

General Dietrich von Choltitz sabotierte den Führerbefehl, Paris bis zum letzten Mann zu verteidigen und es dem Erdboden gleichzumachen, mit einem für seinen Berufsstand seltenen Aufwand von Raffinesse - bei höchstem Risiko.

Wettlauf mit der Zeit - Beeilen Sie sich, Nordling…
Aushändigung eines persönlich von General Dietrich von Choltitz geschriebenen Passierscheines für den schwedischen Generalkonsul Raoul Nordling in Frankreich (seit 1918 in der französischen Hauptstadt), Paris zu verlassen und mit den Alliierten Kontakt aufzunehmen.

Ziel: die rasche "Befreiung" von Paris, um Terror, Aufruhr, Kämpfe und Zerstörungen weitgehendst zu verhindern.

This was because the name written by von Choltitz on the laissez-passer was ``R. Nordling.'' Thus the mission was actually carried out by Raoul's brother: Rolf Nordling.

Die Botschaft überbrachte dann Rolf Nordling, sein Bruder Raoul erlitt kurz zuvor einen Herzanfall.

Zitat von General Dietrich von Choltitz (Quelle: Buch "Brennt Paris - von Collins/Lapierre, Seiten 208/209) an Generalkonsul Raoul Nordling - nach schriftlich überlieferter Aussage von Raoul Nordling persönlich: "Beeilen Sie sich. Sie haben vierundzwanzig, bestenfalls aber achtundvierzig Stunden Zeit. Dann kann ich hier für nichts mehr garantieren."

Diese "Kontaktaufnahme mit dem Feind" bedeuteten aus der Sicht Adolf Hitlers sowie der Heeresführung absoluten Hochverrat und sofortige militärgerichtliche Folgen bis hin zur Liquidierung auch der Familie (Sippenhaft/Sippentod).

Zunächst drohte General Dietrich von Choltitz die sofortige Ablösung durch die SS - wahrscheinlich durch den damals in Paris befindlichen SS-Obergruppenführer (im vergleichbaren Rang eines Generals) Carl Oberg, Polizeipräfekt in Frankreich.

Internet-Hinweise von und über Raoul Nordling
Raoul Nordling - Sauver Paris - Memoires de consul des suède
http://www.angelfire.com/ct/ww2europe/1944b.html

Auf Befehl von Generalfeldmarschall Walter Model, seit 18. August 1944 Oberbefehlshaber West und unmittelbarer Vorgesetzter von General Dietrich von Choltitz (zuvor war es Generalfeldmarschall Günther von Kluge), waren die 26. und 27. SS-Panzerdivision auf Paris in Marsch gesetzt. Diese standen bereits bei Metz. Folgen sollten die 48. Infanterie-Division und die 47. Infanterie-Division (letztere stand bereits 50 Kilometer nördlich von Paris im Raum Méru-Neuilly-en-Thelle).

Generalfeldmarschall Walter Model befahl außerdem der 1. Armee im Raum von Meaux, 44 Kilometer östlich von Paris, alle verfügbaren Panzereinheiten zusammenzuziehen und unverzüglich auf Paris in Marsch zu setzen. Die Verstärkungen konnten frühestens am 25. oder 26. August 1944 die vorgesehen Stellungen in Paris erreichen. Sie kommen nicht an.

"Danach," so sinngemäß Model, "würde es General Dietrich von Choltitz möglich sein, Paris bis zum Eintreffen der beiden SS-Panzer-Divisionen zu halten." Mit über drei Divisionen würde der Held von Sewastopol die blutige Schlacht liefern können, die Hitler gefordert hatte.

"Nur eines war jetzt vonnöten: Zeit - so viel Zeit, bis die in Marsch gesetzten Einheiten in Paris angelangt wären." (Auszüge aus dem Buch Brennt Paris? - von Collins/Lapierre).

Der 60-Zentimeter-Mörser Karl - im Juni 1942 beim Angriff auf Sewastopol zur Bekämpfung von massiven Panzerwerken eingesetzt - wurde auf Befehl Adolf Hitlers persönlich aus einem Depot bei Berlin in Richtung Paris in Marsch gesetzt. Er war bereits bis nach Soisssons gekommen und sollte mit seinen meterhohen tonnenschweren Granaten ganze Häuserviertel pulverisieren.


Vernunft, Zivilcourage, Geschick und Nervenkraft
Paris war im Vorfeld der Stadt mit den vorhandenen Kräften militärisch erfolgreich nicht zu verteidigen. Hingegen wollten die Alliierten auf ihrem Vormarsch die französische Metropole aussparen. Sie scheuten zu Recht den verlustreichen Häuserkampf mit der damit verbundenen Zerstörung der Lichterstadt mit damals rund vier Millionen Einwohnern. Außerdem konnten die Alliierten, deren Logistik noch schwach war, die Bevölkerung nicht ernähren.

General Dietrich von Choltitz ignorierte, verschleppte, sabotierte und widersetzte sich mit Erfolg jedem einzelnen Wut- und Rachebefehl Adolf Hitlers, da er bereits spätestens nach dem verlustreichen Winter 1941/42 Hitler als Verbrecher, den Krieg als verloren und weitere Opfer und die Zerstörung von Paris (das er seit 1942 von seinen Panzer-Lehrgängen her sehr gut kannte) als militärisch sinnlos, barbarisch, verbrecherisch und für die Zukunft Deutschlands verhängnisvoll empfand und dies auch äußerte.

Durch Besonnenheit, Vernunft, Zivilcourage, Geschick, umsichtiger Verwaltung der Weltmetropole und vor allem Nervenkraft gegenüber der Résistance sowie dem Oberkommando der Wehrmacht (OKW) und seinem von Gestapo und NSDAP durchsetzten Stabes in Paris im Hotel Meurice selbst konnte General Dietrich von Choltitz - in aller Kürze der Zeit - durch aktive Kontaktaufnahme mit dem Feind, intensive Verhandlungen mit der Résistance, Demonstration von Stärke (Militärparaden) und Drohungen den Aufruhr und Aufstand der Bevölkerung von Paris und somit gravierende Kämpfe und Zerstörungen in der Weltmetropole verhindern und zeitgleich den Vormarsch der Alliierten nach Paris beschleunigen.

Paris - die Lichterstadt an der Seine - blieb in diesen Tagen das Schicksal von Warschau, London, Rotterdam, Stalingrad, Leningrad, Kiew, Charkow, Minsk, Hiroshima, Nagasaki, Tokyo, Berlin, Dresden, Hamburg und zahllosen weiteren Städten - die im Kriege zerstört wurden - erspart.

In einem dramatischen Wettlauf gegen Deutschlands Hitler und Frankreichs Kommunisten siegten die Generäle Dietrich von Choltitz und Charles de Gaulle.

Es gibt noch Moral, Menschlichkeit und Widerstand gegen verbrecherische Befehle unter deutschen Offizieren. General Dietrich von Choltitz - deutscher Stadtkommandant von Paris - befolgt nicht den Befehl von Adolf Hitler, Paris vor dem Rückzug der deutschen Truppen zu zerstören.

Es gibt ähnliche Beispiele von deutschen Soldaten und Offizieren für europäische oder deutsche Städte. Auf Befehlsverweigerung stand die Todesstrafe. Sie verdienen unsere höchste Achtung. Die meisten aber folgten der Befehlsgewalt, obwohl diese Befehle internationalen Vereinbarungen über die Kriegsführung (z.B. über Kriegsgefangene, über historische wertvolle Städte) und jeder Moral krass entgegenstanden. Sie mordeten und zerstörten blindlings, hinterließen eine breite Spur der sinnlosen Vernichtung durch ganz Europa - dazu auch noch kurz vor Kriegsende.

Noch heute sind nicht alle Spuren beseitigt. Vielleicht sollten wir doch einiges davon sichtbar lassen, gegen das Vergessen

General Dietrich von Choltitz war nicht alleine
General Dietrich von Choltitz präsentierte sich in diesen Tagen gegenüber dem OKW sowie den Behörden und Widerstandsbewegungen (u. a. Résistance) in Paris als hochdekorierter "Held von Sewastopol", Infanterie- und Panzer-Korp-General mit Ritterkreuz, Krimschild und Fronterfahrung in Süd- und Mittelrussland, Anzio/Nettuno, in der Bretagne und in der Normandie", der bislang jeden Befehl, sei er auch noch so schwierig, zur äußersten Zufriedenheit ausführte.

Diese "Präsentation" gelang auch gegenüber Pierrre Taittinger, (Président du Conseil Municipal de Paris - Oberbürgermeister von Paris) - aus der berühmten gleichnamigen Champagnerfamilie stammend, der im Gespräch den Eindruck hatte, dass General Dietrich von Choltitz "bereit war, die Weltmetropole Paris zu zerstören wie eine beliebige Stadt in der Ukraine".

Beteiligt an den laufenden Verhandlungen im Hotel Meurice in Paris waren vor allem der damalige schwedische Generalkonsul in Paris, Raoul Nordling, Oberbürgermeister Pierre Taittinger sowie Alexandre Parodi, politischer Führer der gaullistischen Widerstandsbewegung in Frankreich.

Wichtig war die Unterstützung durch den deutsche Botschafter Otto Abetz, der General Dietrich von Choltitz - gegenüber dem OKW in Fernschreiben - als linientreuen, gnadenlosen Stadtkommandanten darstellte. Somit konnte das Täuschungsmanöver gelingen, die Absetzung durch die SS verhindert und Zeit gewonnen werden.

Zum vertrauten inneren Kreis von General Dietrich von Choltitz zählten Generalmajor Hubertus von Aulock, Oberst von Unger (Chef des Stabes), Oberst Jay (Kampfkommandant), Adolf von Carlowitz (Reserveoffizier und Manager), Leutnant Dankwart Graf von Arnim (Ordonnanzoffizier) und die Feldwebel Helmut Mayer und Fritz Hetz, seine ihm seit Anbeginn des Krieges (genau seit dem Überfall auf Rotterdam) treu ergebenen, äußerst geschickten Elitesoldaten im "Vorzimmer". Ferner der brillante - mit der Verwaltung einer Millionenstadt vertraute - Ministerialrat Dr. Eckelmann.

All diese Persönlichkeiten haben durch ihre Mitwirkung aktiv zur Verhinderung von Aufruhr, verlustreichen Kämpfen sowie Zerstörungen in der Stadt beigetragen.

Übersetzung eines Briefes von Pierre Taittinger (Président du Conseil Municipal de Paris), vom 30. Juni 1954 mit handschriftlichen Anmerkungen von Dietrich von Choltitz.

Die Weltmetropole blieb verschont
General der Infanterie Dietrich von Choltitz sabotierte geschickt unter größtem psychischen Druck Hitlers Wut- und Rachebefehle bis hin zum Trümmerfeldbefehl und übergab die Weltmetropole nach hinhaltendem Widerstand in Vororten von Paris (somit erfüllte er seine soldatische Gehorsamspflicht) unversehrt am 25. August 1944 gegen 14.45 Uhr.

Ein zweites Stalingrad oder Warschau konnte verhindert werden!

 

Pierre Taittinger

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unterzeichnung der Kapitulation

25. August 1944 - Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde
im Gare de Montparnasse in Paris - gemeinsam mit Général Leclerc (französische Armee) und dem Kommunisten Henri Tanguy, (Kriegsname des Führers der Pariser Resistance/FFI: Colonel Rol).

Hierzu die Kapitulationsurkunde, die (auch übersetzt) 50 Mal mit Originalunterschriften von Général Leclerc, General v. Choltitz und Colonel Rol Tanguy unterschrieben wurden - für Kuriertransport an sämtliche Kampfkommandanten und Wehrmachtsstandorte in Paris. (Rolf Nordling, der Bruder von Generalkonsul Raoul Nordling, hatte zuvor mit US-General Bradley die Bedingungen vermittelt)…


Dabei erlitt General Dietrich von Choltitz eine schwere Herzattacke.

Hinweis von Raymond Cartier "Der 2. Weltkrieg"
über General Dietrich von Choltitz im Gare de Montparnasse.

Gefangenschaft
Dietrich von Choltitz geht in französische, britische und amerikanische Gefangenschaft

  • (Bolbek /England) - 9 Monate
  • Clinton/Mississippi/USA (etwa ab Mai 1945)
  • Ulm/Deutschland (ab Frühjahr 1946)
  • Oberursel/Deutschland
  • Allensdorf

Am schlimmsten waren während der fast dreijährigen Kriegsgefangenschaft die Vorwürfe deutscher Offiziere selbst, die General Dietrich von Choltitz als Befehlsverweigerer (Dolchstoßlegende) demütigen sollten und immer noch nicht begriffen hatten, welch einem Verbrecher das deutsche Volke anheimgefallen war.

http://www.kilroywashere.org/004-Pages/JAN-Area/04-D-Jackson-POW.html

 

Interview Dankwart Graf von Arnim

 

Interview über die " Unverbesserlichen" vom Zeitzeugen Dankwart Graf von Arnim


1947: Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft

General Dietrich von Choltitz vor dem Wehrmachts-Militärgericht

Artikel über die Haltung von Generalfeldmarschall Model nach den Ereignissen in Paris:

Dietrich von Choltitz sollte vor ein Militärgericht gestellt werden. Wegen Abwesenheit in Gefangenschaft konnte dies nicht erzwungen werden.


Protokolle des Reichskriegsgerichtes liegen vor.
Die gerichtsurkundliche Schriften des Oberreichskriegsanwaltes des Reichskriegsgerichtes, Torgau, Zietenkaserne, (vom 5. 2.1945) sowie des Chefrichters der Außenstelle 6 des Chefs der Heeresjustiz im Oberkommando des Heeres (OKH), Bad Soden/Saalmünster (vom 10.2. und 24. 3. 1945) sind für Berechtigte in Staatsarchiven einsehbar.

Dabei handelt es sich um ein Vernehmungsprotokoll eines hochrangigen Offiziers im Stab von General Dietrich von Choltitz, der befehlsmäßig am 18. August 1944 aus Paris (sieben Tage vor der Kapitulation) in die "Heimat" zurückberufen wurde.

Hier das schriftlich fixierte Zitat des vernommenen Offiziers (mit Unterschrift des Zeitzeugen sowie "Brief und Siegel" des Reichskriegsgerichtes):

"Als ich dann freilich hörte, dass Übergabeverhandlungen schwebten oder geschwebt hatten und dass der Widerstand eingestellt wurde, habe ich mir als alter Soldat gefühlsmäßig gesagt, dass diese Stützpunkte bis zum Letzten hätten verteidigt werden müssen..."

Timo von Choltitz: Paris hätte somit das Schicksal von Stalingrad erlitten, denn die in Marsch gesetzten beiden SS-Divisionen hätten - nebst weiteren Einheiten - das im Städtekampf befindliche Paris…! innerhalb von zwei Tagen erreicht Die Folgen…!

Die Dienstbezüge von General Dietrich von Choltitz an seine Frau Huberta wurden ab September 1944 bis Kriegsende eingestellt.


Zahlreiche weitere Internet-Vermerke:

General de Hautecloque "Leclerc" (französisch)
Paris Brennt (englisch)

General von Choltitz - ein überzeugter Europäer?

Paris feiert die deutsche Kapitulation

Paris 1944

Aufzeichnungen des schwedischen Generalkonsuls Nordling

Paris muss brennen

Verweigerung des Trümmerfeldbefehl

Der Fall Choltitz

 

Auszüge aus dem Pressearchiv der Familie Timo von Choltitz:

General von Choltitz -
Bindeglied zwischen Deutschland und Frankreich
General Dietrich von Choltitz verhinderte die Zerstörung von Paris und schuf somit die Grundlage für eine rasche Aussöhnung mit dem Erbfeind Frankreich und die spätere deutsch-französische Freundschaft.

Ein auch nur teilweise zerstörtes Paris hätte diese Plattform der Verständigung auf lange Zeit kaum entstehen lassen. Die erfolgreiche deutsche Nachkriegsgeschichte wäre anders verlaufen. Wahrscheinlich wäre der "Morgentau - Plan" realisiert worden.

General Dietrich v. Choltitz wollte "Kaiser Nero", der Rom in Brand steckte, nicht nachahmen. Eine solche Schreckenstat - zudem ohne jeden militärischen Vorteil - hätte bis auf alle Ewigkeit auf dem französischen und deutschen Schicksal und jenem seiner traditionsreichen Familie gelastet!

...über die Grenzen des Gehorsams
Nur ein einziger konnte die Vernichtung von Paris durchführen - auf mehrfachen schriftlichen Befehl Adolf Hitlers und des Oberkommandos der Wehrmacht: der Kommandierende General der Infanterie und Wehrmachtsbefehlshaber von Groß-Paris, Dietrich von Choltitz.

Er hat es nicht getan - in einem psychisch und physisch äußerst schwierigen Umfeld höchster Lebensgefahr für die Bevölkerung von Paris, für seine ihm untergebenen Soldaten, die Verwaltungsstäbe sowie für seine Familie und sich selbst.

Er hatte ein Ziel: die Verhinderung des Trümmerfeldbefehls - erteilt von einem Wahnsinnigen - und somit die Bewahrung des Weltkulturerbes Paris. Ein Verbrechen von welthistorischen Ausmaßen konnte - trotz schwerster Pressionen - abgewendet werden!

Im Hinblick auf die außergewöhnliche Situation in Paris, in der für General Dietrich von Choltitz die Grenze des Gehorsams bezüglich der Ausführung des Trümmerfeldbefehls erreicht war, stellt er rückblickend mit aller Deutlichkeit fest, dass eine Armee ohne absoluten Gehorsam keinen Bestand haben kann.

Zitat von Wilhelm Wiedenbeck über General Dietrich von Choltitz in der Broschüre "Oldenburgische Infanterie, Mai-Aug. 1998- Erscheinungsort Oldenburg - Nr. 46.

"Niemals" - so Wilhelm Wiedenbeck (ehemals Hauptmann im Luftlande Infanterieregiment 16) - "sollte sich ein Soldat, solange er den Gehorsam vor seinem Gewissen verantworten kann, darauf berufen dürfen, dass jener General in Paris seine Gehorsamspflicht nicht erfüllt habe."

Trotz allem: Dietrich von Choltitz ist auch heute noch ein schwieriger Fall für viele Militärs. Er ertrug die Angriffe der "Unverbesserlichen" besonders während der Gefangenschaft mit Gelassenheit in kritischer Situation - seine wohl bedeutendste Charaktereigenschaft.

 

Konnte General von Choltitz Paris überhaupt vernichten?
Diese Frage beschäftigt immer wieder vor allem die Phantasie von Journalisten und Filmproduzenten. General Dietrich von Choltitz weniger, denn ihm stellte sich diese Frage nicht.

Hier eine Antwort von Timo von Choltitz, seinem Sohn:

Mein Vater verfügte in Paris verbrieft über mehr als 300 Torpedos aus einem U-Boot-Lager. Allein dieses Zerstörungspotential hätte ausgereicht, u. a. sämtliche Versorgungseinrichtungen wie Wasserkraftwerke, Gaswerke, Elektrizitätswerke, Brücken, Treibstoffdepots, Postämter, Metrostationen sowie Monumente und die wichtigsten Fabrikationsstätten in Paris zu sprengen - also die gesamte Infrastruktur der Weltmetropole. Selbst unverdämmt hätte die Zündung der Torpedos eine verheerende Wirkung erzielt.

Generaloberst Otto Deßloch, Befehlshaber der Luftflotte 3 im Westen, verfügte auf den Flugplätzen in Paris und Villa-Coublay noch über 60 Bombenflugzeuge, die bei Nacht die mit 800 000 Menschen dicht besiedelten Viertel im Nordosten von Paris bombardieren sollten. Mein Vater hat dieses Ansinnen strikt abgelehnt, weil es auch seine Soldaten getroffen hätte und er mit Abzug drohte. (Generaloberst Deßloch Affäre).

Ferner hätten nur wenige Artilleriebatterien ausgereicht, Paris rasch in Brand zu schießen.

Außerdem befanden sich unter seinen Truppen von rund 25.000 Soldaten auch ein Pionierbattallion der 91. Luftlandedivision unter dem Kommando von Hauptmann Ebernach, das Spreng-Aktivitäten vorbereitete. Mein Vater gab strikte Anweisung, dass nur durch seinen ausdrücklichen Befehl mit seiner Unterschrift die Sprengungen durchgeführt werden sollten. Es kam zum Glück nicht dazu.


Dietrich von Choltitz - ein Nazi-General?
Seine Abneigung gegenüber Hitler und seinen Schergen geht schon sehr früh aus mehreren Artikeln, Dokumenten und Aussagen auch seiner Stabsoffiziere hervor, die wir in dieser Homepage veröffentlichen.

General Dietrich von Choltitz wurde nach dem Krieg nicht entnazifiziert, weil es keinen Grund dazu gab.

Er war als Fähnrich und dann als Berufsoffizier und Leutnant bereits im 1. Weltkrieg ein tapferer hochdekorierter und vielfach verwundeter Soldat. Dann - im 2. Weltkrieg - Battallions-, Regiments-, Divisions- und Armee-Korps-Kommandeur der Luftlande-, Heeres- und Panzertruppe sowie Festungskommandant mit umfassenden (auch gerichtsherrlichen) Vollmachten in kritischer Situation an fast allen Frontabschnitten. Aber kein Mitglied in einer - wie auch immer - nationalsozialistischen Gruppierung!

Betonen möchte Timo von Choltitz, dass Dietrich von Choltitz niemals Nationalsozialist gewesen war, ja Hitler und die Nazis hasste.


Filmbroschuere Brennt Paris?

Brennt Paris?

Brennt Paris?

1969 - Film "Brennt Paris? - zum 25. Jahrestag der "Liberation de Paris"
Internet-Hinweise zum Super-Film "Brennt Paris" von René Clement - mit 24 Weltstars

1965 - TV-Beitrag "Paris muß brennen! - Die Rettung der französischen Hauptstadt durch den General von Choltitz"

http://german.imdb.com/title/tt0356997/

Dietrich von Choltitz - nach dem Kriege:
Mitbegründer der Dorotheen-Glas-Hütte in Wolfach/Baden

  • Schriftsteller:
    "brennt paris? --- adolf hitler?" (Una Weltbücherei - Mannheim)
    Soldat unter Soldaten (Europaverlag - Zürich)
  • Ritter des Sächsischen Militär-St.-Heinrichs-Ordens
  • Dietrich von Choltitz lebte nach dem Krieg als Pensionär mit seiner Frau Huberta und den Kindern in Baden-Baden.

 

General von Choltitz gestorben

Beerdigung von General von Choltitz

Beerdigung von General von Choltitz

Beerdigung von General von Choltitz

Beerdigung von General von Choltitz

General von Choltitz mit militärischen Ehren beigesetzt
Dietrich von Choltitz starb am 5. November 1966 an einem Kriegsleiden (Lungenemphysem) im Stadtkrankenhaus in Baden-Baden.

Am 9. November 1966 (an diesem Tage hätte er seinen 72. Geburtstag feiern können) wurde Dietrich von Choltitz auf dem Stadtfriedhof in Baden-Baden mit militärischen Ehren bei Aufmarsch einer Ehrenkompanie und einem Musikkorps der Bundeswehr beigesetzt.

Generalmajor Köhler legte im Auftrag des Bundesverteidigungsministeriums einen Kranz am Grab nieder. Unter den Trauergästen waren ferner der Kommandeur der Luftwaffengruppe Süd in Karlsruhe, Generalleutnant Krautloff, Befehlshaber im Wehrbereich V Baden-Württemberg, Generalmajor Lechler, deutscher Bevollmächtigte Europa-Mitte, Brigadegeneral Giesser (Heidelberg).

Von französischer Seite war der Stadtkommandant von Baden-Baden, Colonel Wagner, als ranghöchster Offizier zu der Trauerfeier erschienen. Ferner Colonel de Ravinel und Colonel d'Omezon.

Generalmajor Köhler sprach zur Trauergemeinde:
"Ein großes Soldatenleben ist vollendet. Wir verneigen uns vor der Trauer der Angehörigen, an der Soldaten der Bundeswehr Anteil nehmen. Hier sei das Leben eines Mannes zu Ende gegangen, der in zwei mörderischen Weltkriegen von Anfang bis Ende seine Pflicht getan habe.

Wir Soldaten der Bundeswehr können nur dankbar sein für die Lösung, die General von Choltitz in Paris gefunden hat. Wir werden ihn als tapferen und humanen Soldaten in Erinnerung behalten."

Ein Kranz kam aus Paris und auf seiner Schleife standen die Worte: "En souvenir reconnaissante d'une famille de Paris" (In dankbarer Erinnerung - eine Familie aus Paris).

Wertschätzung für den General
Das Grab von Dietrich von Choltitz, das er heute mit seiner Frau Huberta, seinem Schwiegervater, General der Infanterie Otto von Garnier und Inspekteur der Kavallerie im 1. Weltkrieg, seiner Schwiegermutter Antonie von Garnier und seiner Schwester Gertrud teilt, ist das - laut Verwaltung des Stadtfriedhofs - meistbesuchte in Baden-Baden.

Immer wieder stehen vor seinem Grab Besucher aus der ganzen Welt. Auch salutierende französische Soldaten, und dokumentieren somit dem unvergessenen General ihre Wertschätzung, der ihnen die Weltmetropole Paris bewahrt hat.

Die Erbfeindschaft ist längst beendet. General Dietrich von Choltitz ist das Bindeglied für die doch rasche deutsch-französische Versöhnung und Freundschaft der beiden Völker nach dem Kriege in einem jetzt bald vollständig vereinten Europa. Deutschland und Frankreich sind die treibenden Kräfte.

 

Orden und Ehrenzeichen - die wichtigsten

  • 1914 - EKII - als Leutnant
  • 1914 - EKI - als Leutnant

1917 - Kgl. sächs. Militär-St.-Heinrichs-Orden - als Leutnant

http://www.dhm.de/magazine/orden/katalog.htm
http://www.austro-hungarian-army.co.uk/foraward.htm

  • 1939 - Spange zum 1914 EK II - als Oberstleutnant
  • 1939 - Spange zum 1914 EK I - als Oberstleutnant
  • 18. Mai 1940 - Ritterkreuz - als Oberstleutnant
  • 8. Februar 1942 - Deutsches Kreuz in Gold - als Oberst
  • Juli 1942 - Krimschild
  • Frühjahr 1943 - Order of the Star of Romania with Sword
  • Mai 1943 - Order of the Michael the brave
Heinrichsorden

Beerdigung von General von Choltitz

Beerdigung von General von Choltitz

Aufruf zur Mithilfe
Wer war dabei? - Wer kann und möchte konstruktiv mitarbeiten?

Besucher der Homepage sind eingeladen, weiteres Material aus dieser Zeit ggf. zu recherchieren, zu sichten, zusammenzutragen und Timo von Choltitz (zumindest in Kopie) zur Verfügung zu stellen. Als Ergänzung der Homepage und dem Archiv der Familie. Quellen werden selbstverständlich auf Wunsch genannt.

Möchten Sie mitarbeiten? Sind Sie Zeitzeuge? Kannten Sie Dietrich von Choltitz persönlich? Verfügen Sie über Schriftstücke, Briefe, Artikel, Dokumente, Fotos, Aufzeichnungen, Pläne, die mit Dietrich von Choltitz in Zusammenhang gebracht werden können? Möchten Sie Kritik üben?

Dann wenden Sie sich bitte an:

Timo von Choltitz Telefon ++49 (0) 7221 9910030
Beuerner Straße 73 Mobil ++49 (0) 171 60 40 786
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Kosten werden nach Abstimmung selbstverständlich ersetzt.

 

 

Wir danken
folgenden Zeitzeugen und Offizieren im 3. Battallion des Luftlande-Infanterieregiment 16 (Rotterdam/Sewastopol):

Heinz Zwiebler, Oberleutnant a.D. (Hamburg), ehemals im Führungsstab von Oberst von Choltitz, wirkte vielfältig an dieser Homepage mit und übergab sein persönliches Kriegsarchiv (Texte, Briefe, Fotos) als Schenkung der Familie Timo von Choltitz!

Wilhelm Wiedenbeck, Hauptmann a.D. (Eckental, bei Nürnberg), war Nachrichtenoffizier im Führungsstab von Oberst von Choltitz u. a. bei der entscheidenden Schlacht in Sewastopol.
Er vermittelte Timo von Choltitz in einem sehr informativen Interview Hintergrundinformationen hauptsächlich über die Eroberung von Rotterdam, die Kämpfe auf der Krim und in Sewastopol, der bedeutendsten Land- und Seefestung der Welt.

Ferner: Larry Collins und Dominique Lapierre, den bekannten Autoren von "Brennt Paris?" und vielen weiteren Weltbestsellern (s. unten), die mehrere Wochen lang allein bei Dietrich von Choltitz in seinem Haus in Baden-Baden und später monatelang, wie das Weltblatt "Le Monde" schreibt, "peinlich genaue und ungeheuer umfangreiche Nachforschungen betrieben, um daraus ein Bild der Wirklichkeit zusammenzufügen".

Ein zeitgeschichtlicher Dokumentarbericht über die hochdramatischen 16 Tage in Paris (vom 9. bis 25. August 1944), die für das gnädige Schicksal der französischen Hauptstadt entscheidend waren. Dabei wurden Tausende von Dokumenten gesichtet und Hunderte von Augenzeugen befragt.

 

Ein General der nicht gehorchte

Internet-Einträge über die Autoren Larry Collins und Dominique Lapierre


Weltbestseller von Larry Collins oder Dominique Lapierre oder von Collins/Lapierre zusammen, u. a.

Brennt Paris? Die dramatischen Tage, die das Schicksal der französischen Hauptstadt entschieden. Um Mitternacht die Freiheit
Kalkutta Der Club der alten Damen
Ghandi Fall from Grace
O Jerusalem Die Marionette
Das phantastische Leben des El Cordobès Das Labyrinth
Oder Du wirst Trauer tragen Stadt der Freude

Der fünfte Reiter Khalid
Das Schwert Gottes

 

 

Mahnung gegen jeden Eroberungs- und Angriffskrieg
Timo von Choltitz, Sohn von Dietrich von Choltitz, schuf diese Homepage für alle, die sich umfassend über das Leben von General Dietrich von Choltitz und hauptsächlich über die Ereignisse in Rotterdam, Sewastopol, in Süd- und Mittelrussland, Italien, in der Bretagne und Normandie und vor allem im August 1944 in Paris informieren möchten.

Diese permanent in Arbeit befindliche Homepage über meinen Vater erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Jedoch einen Anspruch als Mahnung gegen jeden Eroberungs- und Angriffskrieg mit seinen meist unübersehbaren, unglaublich törichten, kulturlosen und wahnsinnigen menschen- und naturverachtenden Zielen, Strategien und Befehlen, sinnlosen Opfern an Menschenleben und umfangreichen Zerstörungen.

Nero's und Hitler's Denkstrukturen und brutalen Vorgehensweisen sind leider in vielen Ländern noch immer verbreitet. Deshalb wird es Kriege wohl immer geben.

Vielleicht kann diese Homepage dazu beitragen, dass die Zivilcourage gegenüber den noch zahlreich existierenden Diktatoren und Kriegstreibern in dieser Welt gestärkt wird und es sich lohnt, Wahnsinnsbefehle zu sabotieren.

 

 
Diese Homepage gestaltete im Jahre 2004 Timo von Choltitz, Sohn von General der Infanterie Dietrich von Choltitz.

Wohnhaft in der Beuerner Straße 73, 76534 Baden-Baden, Tel: 07221 99 100 30, Mobil: 0171 60 40 786, E-Mail: kontakt@data-compass.de.

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